Berner Lauffeuer - Inhalt


"Berner Lauffeuer" ist die Gründungsgeschichte des Schweizer Bundesstaates, sind die Kämpfe der radikalen Politiker aus Bern, die Intrigen, die sich in Österreich und Frankreich gegen die Eidgenossenschaft zusammenbrauen.

Dass aus dem lockeren Staatenbund von 1815 ein einheitlicher Bundesstaat wurde, dafür kämpfte der Ururgrossvater der Autorin, Niklaus Niggeler. Er war einer der liberal-radikalen Hitzköpfe und gehörte zu den Vätern der Bundesverfassung von 1848. Da gab es hitzige Diskussionen um Demokratie und Freiheit im Zirkel der Familie Snell, Lebensmittelknappheit bei den ärmeren Leuten, rauschende Bälle in den Berner Patrizierhäusern, die Spanisch-Brötli-Bahn, Jeremias Gotthelf, der gegen den radikalen Ungeist wetterte. Und da war die neugierige und selbstbewusste Emilie Snell, die sich nicht damit abfinden wollte, eine brave Ehefrau zu werden, und deshalb eine weibliche Sicht in die von Männern geprägten politischen Diskussionen brachte. von Anita Egli, aus dem Buch-Klappentext.


FAMILIENGESCHICHTE

Den Stoff für diesen Roman musste ich nicht lange suchen. Ich bekam die Geschichten schon als kleines Mädchen erzählt. Mein Urururgrossvater war der deutsche Rechtsprofessor Wilhelm Snell, der 1820 seiner liberalen Ideen wegen aus Deutschland fliehen musste. Snell war Rechtsprofessor an den Universitäten Basel und Zürich und wurde 1834 erster Rektor der neu gegründeten Universität Basel. In Bern verbreitete Snell seine liberalen Ideen unter seinen Studenten, allen voran Jakob Stämpfli (später im ersten Bundesrat der Schweiz) und Niklaus Niggeler (später im ersten Ständerat). Dies war einer der Gründe, weshalb Bern im Kampf um die Schaffung des Schweizer Bundesstaates eine Führungsrolle übernahm.

Die Schwiegertochter von Niklaus Niggeler und Emilie Snell, Augusta, lebte bis in die späten Dreissigerjahre des 20. Jahrhunderts. Mein Vater, geboren 1910, hatte als Kind und junger Mann viele Informationen von ihr erhalten, die er an mich weitergab. Unerschöpfliche Quelle zu Niklaus Niggelers Denken ist auch die damalige "Berner Zeitung", in der sich der Anwalt und Jurist für die radikalen Ideen einsetzte.